LOGO – Raus aus dem Teufelskreis

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Mit deutlicher Mehrheit haben sich die Mitglieder vom EXIT am 03. März 2009 für das Logo „Raus aus dem Teufelskreis der Sucht“ ausgesprochen.

Obwohl EXIT schon genau das zum Ausdruck bringt, was die Mitglieder bewegt, sollte die Wortmarke zusätzlich visualisiert werden, um das gesamte Erscheinungsbild (Corporate Design) des Vereins abzurunden. Beabsichtigt war auch, über ein Symbol mit Alleinstellungsmerkmal Signale zu setzen.

Das Orange, die gewählte Farbe wird im Farbkreis als warme Farbe eingeordnet und vermeidet sowohl als Primärfarbe, als auch im sekundären Bereich die in Verbindung mit Alkohol gebrachte, kalte Farbe Blau.

Farbe: Organge HEX #FFA500, CMYK 0 – 0,353 -1 – 0, RGB 255-165-0,

Weitere Einzelheiten siehe um WEB unter Colorscheme

Hier die weiteren Entwürfe, die zur Auswahl standen. Bei den Symbolen 3, 4, 5 und 6 wurde der Versuch unternommen, auch noch die 5 Säulen der Identität unterzubringen.

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Ein Ausweg aus der Sucht

„EXIT“ bietet in Neuruppin Betroffenen und Angehörigen Hilfe zur Selbsthilfe

Anfang Februar gründete sich in Neuruppin der Selbsthilfeverein „EXIT“. 26 Mitglieder, vor allem Alkoholkranke, treffen sich regelmäßig, um einander Kraft für ein Leben ohne die Sucht zu geben.

MAZ von Jeanette Schäfer
NEURUPPIN  – Keine Vorwürfe, kein verständnisloses Kopfschütteln, keine Vorschriften – der am 9. Februar gegründete Verein „EXIT“ ist Anlaufstelle für Suchtkranke oder deren Angehörige.
„Es ist viel leichter über ein Problem zu sprechen, wenn man unter Gleichgesinnten ist“, sagt Thomas Leck. In den Gesprächsrunden sitzen keine Therapeuten und Ärzte, sondern Männer und Frauen, die suchtkrank sind. „Wir therapieren nicht, sondern hören zu und berichten von unseren Erfahrungen und Erlebnissen“, sagt der Sozialarbeiter Leck.
26 Gründungsmitglieder, viele von ihnen haben seit Jahren Erfahrungen in der Suchtselbsthilfe, haben den Verein aus der Taufe gehoben. „Wir sind aus dem Guttemplerorden hervorgegangen“, erklärt Thomas Leck. Jeden Montag treffen sich die Betroffenen im Haus des Paritätischen an der Fehrbelliner Straße 139.
„Zu uns kann jeder kommen, egal, ob Vereinsmitglied oder nicht. Wir schicken niemanden nach Hause“, sagt Vorstandsmitglied Norbert Arndt. Er selbst ist wie fast alle EXIT-Mitglieder alkoholkrank. Seit 30 Jahren ist er trocken. „Man wird die Sucht nie los. Vor einem Rückfall ist niemand gefeit. Die Treffen in der Gruppe sind wichtig und geben Kraft.“

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Gedrängt, sein Leben zu ändern, wird bei EXIT niemand. „Wer zu uns kommt, hat schon einen wichtigen Schritt gemacht“, sagt Thomas Leck, Niemand muss seinen Namen sagen, wenn er es nicht möchte. „Aber er muss damit rechnen, angesprochen zu werden“, betont Norbert Arndt. „Wir wollen, dass jeder das Gefühl hat, ernst genommen zu werden und angekommen zu sein.“
EXIT unterscheidet drei wesentliche Gruppen: In der Orientierungsgruppe nehmen die Betroffenen Kontakt zur Gruppe und zum Verein auf. „Einige wissen nicht so richtig, ob die Selbsthilfegruppe das Richtige für sie ist, oder ob sie überhaupt suchtkrank sind“, sagt Thomas Leck. Sie können sich orientieren und Schlussfolgerungen ziehen.
Die Hauptgruppe trifft sich regelmäßig. Die Mitglieder sind vertraut miteinander und pflegen soziale Kontakte. Ihre Krankheit ist nur selten ein Thema in den Gesprächsrunden. «Sie sprechen über alltägliche Dinge.
Zur dritten Gruppe gehören die Mitbetroffenen: Angehörige oder Freunde von Suchtkranken. „In der Öffentlichkeit ist Sucht ein Tabuthema. Für Mitbetroffene gibt es keinen geschützten Ort, an dem sie Antworten auf ihre Fragen bekommen“, sagt Thomas Leck.
Offen ist der Verein ebenfalls für Menschen, die sich für die Suchtproblematik interessieren. „Das können Arbeitgeber sein, die sich um suchtkranke Mitarbeiter sorgen oder Lehrer, die Informationsmaterial für den Unterricht benötigen“, sagt der Vereinschef. Für alle, die das Angebot der Selbsthilfegruppe nutzen, gelten die gleichen Regeln: nüchtern sein und Diskretion wahren. .Alles, was bei uns gesprochen wird, bleibt in der Gruppe“, betont Thomas Leck, Wer sich daran nicht hält, wird ausgeschlossen.
Die Gruppe organisiert sich selbst, ohne Einfluss von außen. Den gibt es nur, wenn Gefahr für das Leben eines Betroffenen besteht. „Wir arbeiten eng mit dem Krankenhaus und anderen Suchteinrichtungen zusammen“, sagt Thomas Leck, „Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Wir kennen unsere Grenzen ganz genau.“

Visitenkarte

Name: EXIT e. V., Ruppiner Selbsthilfe
Gegründet: 9. Februar 2009
Vorsitzender: Thomas Leck
Mitglieder: 26
Vereinszweck: Suchtkranken und suchtgefährdeten Menschen Hilfe zur Selbsthilfe geben, Menschen bei der Bewältigung eines Lebens ohne Alkohol und Drogen unterstützen, Unterstützung der Angehörigen, Suchtprävention
Treffen: Montags, 19 Uhr
Vereinsräume: Haus der Parität, Fehrbelliner Straße 139 in Neuruppin
Kontakt: thomas.leck@exit-ev.de
Internet: www.exit-ev.de

Quelle: Märkische Allgemeine, Mittwoch, den 04. März 2009 , Ruppiner Tageblatt  / Vereinsseite

Die 5 Säulen der Identität nach H.G. Petzold (1993)

Unter Identität (v. lat.: identitas = Wesenseinheit) versteht man die Einzigartigkeit eines Lebewesens, insbesondere eines Menschen.
Identität ist die einzigartige Persönlichkeitsstruktur eines Menschen, das wer bin ich, auf wen beziehe ich mich, wer bezieht sich auf mich, worüber definiere ich mich und was macht mich aus.
Identität ist ein lebenslanger Prozess und zeigt sich im Auftreten, Minik, Gestik, Sprache und körperlichen Stärken und Schwächen und natürlich im inneren Bild / Selbstbild, Selbstgefühl und Glauben an sich.
Identität entwickelt und verändert sich im Lebensverlauf (Identitätsentwicklung, Identitätskrisen).
Dabei werden ständig Informationen aus dem Leib-Selbst (Identifikation = „Wie sehe ich mich selbst?“) und der Umwelt (Identifizierung= „Wie werde ich von meinen Mitmenschen gesehen ?“) bewertet und übernommen oder zurückgewiesen.
Identität ist daher einerseits ein zeitlich überdauerndes Konzept, das sich andererseits aber lebenslang in Entwicklung und Veränderung befindet.

Die 5 Säulen der Identität (ein Konzept von H.G. Petzold für die integrative Therapie)

1. Leib / Leiblichkeit
2. soziales Netzwerk / soziale Bezüge
3. Arbeit und Leistung
4. materielle Sicherheit und
5. Werte

bauen, stützen und tragen (oder eben nicht…) die Identität eines Menschen.

Ganzheitliche psychotherapeutische Arbeit (das gälte natürlich genauso für Medizin, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, etc.) müsste diese 5 Säulen berücksichtigen, und in ihre Arbeit / Interventionen einbeziehen.
Interventionen alleine in Bezug auf die Säule Leib / Leiblichkeit greifen meist zu kurz (wie natürlich auch einseitiges Intervenieren in anderen Säulen, z.B. jemandem der Schulden hat einfach ohne Abklärung in den anderen Säulen einen Kleinkredit geben… / siehe Beispiele), weil sie die Lebensrealität (und Konflikte, Leiden und Chancen) aus den anderen Säulen nicht beachten und einbeziehen.

Leib / Leiblichkeit (Säule 1)

Mein Leib als Gefäss, das ich bin – in dem ich lebe – meine Gesundheit, meine Beweglichkeit, mein Wohlbefinden, meine Sexualität, meine Belastungsfähigkeit, meine Psyche, meine Gefühle, meine Lüste, meine Sehnsüchte, Glaubenssysteme, und Träume … (Meine medizinische Gesundheit, meine Psyche, meine Kondition und Fitness, meine Ausstrahlung, etc.).
In diesen Bereich gehört alles, was mit meinem Leib zu tun hat, „in mir drin“ ist, mit seiner Gesundheit, seinem Kranksein, seiner Leistungsfähigkeit, seinem Aussehen, mit der Art und Weise, wie sich der Mensch mag und „in seiner Haut“ wohl oder eben auch unwohl fühlt.
Auch wie der Mensch von anderen in seiner Leiblichkeit wahrgenommen wird, ob sie ihn anziehend finden oder ablehnen, schön finden oder hässlich, als gesund und vital oder als krank und gebrechlich erleben, etc.

soziales Netzwerk / soziale Bezüge (Säule 2)

Mein soziales Netzwerk, meine Freunde, Familie, Arbeitsplatz, Beziehungen, Ehe, Freizeitgestaltung, Verein …
Persönlichkeit und Identität werden nachhaltig bestimmt von den sozialen Beziehungen, dem sozialen Netzwerk, also den Menschen, die für jemanden wichtig sind, mit denen er zusammen lebt und arbeitet, auf die er sich verlassen kann und denen er etwas bedeutet. Aber es gehören auch Leute zum sozialen Netzwerk, die ihm nicht wohlgesonnen sind, feindselig gegenüberstehen oder auch schaden.

Arbeit und Leistung (Säule 3)

Tätigkeiten, Arbeit, mein „Tätig-sein“, mit der ich mich identifiziere und mit der ich identifiziert werde (wichtig ist hier auch die allgemein gehaltene Formulierung „Tätig-Sein“, denn auch Erwerbslose, RentnerInnen und invalide / berufsunfähige habe sehr wohl Chance, tätig zu sein oder wieder tätig zu werden…).
Ein weiterer Bereich der Identität kann unter die Überschrift „Arbeit, Leistung, „tätig sein““ gestellt werden. Arbeitsleistungen, Arbeitszufriedenheit, Erfolgserlebnisse, Freude an der eigenen Leistung, aber auch entfremdete Arbeit, Arbeitsüberlastung, überfordernde sowie erfüllte oder fehlende Leistungsansprüche bestimmen die Identität nachhaltig.

materielle Sicherheit (Säule 4)

Die Identität wird weiterhin beeinflusst von den materiellen Sicherheiten, dem Einkommen, Geld, materielles wie Nahrung, Kleidung, Lebensbedarf, Weiterbildungsmöglichkeiten, den Dingen, die jemand besitzt, seiner Wohnung oder Haus, aber auch dem ökologischen Raum, dem er sich zugehörig fühlt, dem Stadtteil in dem er sich beheimatet fühlt oder wo er ein Fremder ist. Fehlende materielle Sicherheiten belasten das Identitätserleben schwer. Geld, materielles wie Nahrung, Kleidung, Lebensbedarf, Weiterbildungsmöglichkeiten

Werte & Normen (Säule 5)

Moral, Ethik, Religion, Liebe, Hoffnungen, Traditionen, Glauben, Sinnfragen (gesellschaftliche und persönliche und ihr Verhältnis zueinander).
Persönlichen Werte und Normen, sie sind der fünfte Bereich, welcher meine Persönlichkeit und Identität trägt.
Das, was jemand für richtig hält, von dem er überzeugt ist, wofür er eintritt und von dem er glaubt, dass es auch für andere Menschen wichtig sei. Das können religiöse oder politische Überzeugungen sein, die „persönliche Lebensphilosophie“, wichtige Grundprinzipien.

Zur Identitätskrise kann es kommen, wenn eine oder mehrere Säulen „wegbrechen“ oder sich plötzlich stark verändern und die anderen Säulen die Identität nicht ausreichend stabilisieren können.
Einbezug dieser Säulen in die psychotherapeutische Arbeit heisst:
Psychotherapie ist nicht einfach Arbeit an der Psyche, sondern ganzheitliche Wegbegleitung unter Berücksichtigung des persönlichen Beziehungskontextes, des Arbeits- und Leistungskontextes / -situation, der materiellen Situation, Wertefragen / -konflikten, etc. (siehe Beispiele)
Medizin uns Psychotherapie, welche diese Säulen nicht beachten, sind nicht ganzheitlich und greifen in aller Regel zu kurz.

Quelle
http://www.therapiedschungel.ch/content/5_saeulen_der_identitaet.htm

Der GAMMA-Alkoholismus

Mehr als 90 % der alkoholkranken Menschen in der Bundesrepublik sind sogenannte GAMMA-Alkoholiker.

GAMMA-Alkoholismus ist eine behandlungsbedürftige Krankheit im Sinne der RVO.

GAMMA-Alkoholiker haben einen typischen Krankheitsverlauf, der sich in vier Entwicklungsphasen einteilen läßt.

Die Phasen im Überblick:

1. Voralkoholische Phase

2. Vorläufer-Phase (Warnphase)

3. Kritische Phase (Kampfphase)

4. Chronische Phase (Resignative Phase)


1. Voralkoholische Phase

  • Erleichterungstrinken

Nach Alkoholkonsum stellen sich häufig Gefühle von Entspannung, Erleichterung und größerer Durchsetzungsfähigkeit ein. Vorübergehend kommt es zu einem Abbau von Hemmungen und die
Umwelt erscheint leichter zu ertragen. Alkohol bleibt nicht mehr ein Genußmittel, sondern wird zur Medizin.

  • Nachlassen der Tragfähigkeit für seelische Belastungen

Belastungen und Spannungen können nicht mehr so wie früher angenommen und verarbeitet werden.
Es zeigen sich vermehrte Erregbarkeit und Verletzbarkeit. Alkohol wird als Medizin immer
wichtiger.

  • Die Verträglichkeit für Alkohol wird größer

Um sich auszugleichen und Ruhe zu finden, wird mehr Alkohol benötigt.

2. Vorläuferphase

  • Gedächtnislücken stellen sich ein

Es handelt sich um ganz besondere, typische Gedächtnislücken. Bereits relativ geringe Mengen Alkohol, unter deren Wirkung noch regelrecht gehandelt werden kann und das Verhalten nicht auffällig zu sein braucht, können am folgenden Tag zu Erinnerungslücken führen: „Der Film reißt“.

  • Die Trinkart ändert sich

Alkohol wird zunehmend allein und unter Umständen auch heimlich getrunken. Häufig werden Verstecke angelegt.

  • Denken an Alkohol

Der Kranke entdeckt, oft an Alkohol denken zu müssen – besonders in außergewöhnlichen, bela stenden
Situationen. Der Alkohol ist zur wichtigen Entspannungsmedizin geworden.

  • Das erste Glas wird häufig schnell getrunken

Häufig wird nunmehr das erste Glas hastig getrunken, weil nicht mehr in erster Linie der Geschmack, sondern die Wirkung des Alkohols gesucht wird.

  • Schuldgefühle stellen sich ein

Der Kranke versucht, sein Trinkverhalten zu verbergen. In der Regel sind ihm Gespräche über Alkohol unangenehm. Anspielungen bezieht er oft auf sich selbst, darum weicht er ihnen möglichst
aus.

3. Kritische Phase (1)

  • Nach Trinkbeginn Verlust der Kontrolle über weitere Trinkmenge

Kleine, u. U. kleinste Mengen Alkohol lösen einen unwiderstehlichen Drang nach weiterer Alkoholaufnahme aus. Der Kranke verliert die Kontrolle über die weitere Trinkmenge und damit die
Möglichkeit, das Trinken aus eigener Kraft zu beenden. Er trinkt weiter, ohne auf eventuelle Folgen Rücksicht zu nehmen. GAMMA-Alkoholiker entwickeln eine abnorme Reaktion dem Alkohol
gegenüber und können nicht mehr mäßig trinken, ohne sich erneut der Gefahr eines Kontrollverlustes auszusetzen.

  • Trinkpausen nach Kontrollverlust

Aufgrund der unangenehmen Folgen durch Kontrollverluste entschließt sich der Kranke, nunmehr Trinkpausen einzulegen, die er auch einhält. Er will sich erholen, um dann mäßig zu trinken. Das gelingt ihm jedoch auf Dauer nicht mehr. Er erlebt neue Kontrollverluste.

  • Erklärungen und Ausreden werden nötig

Um sich zu rechtfertigen, sucht und konstruiert der Kranke Erklärungen und Begründungen für sein Trinkverhalten. Diese sind für ihn wichtig, um mit Schuldgefühlen fertig zu werden.

3. Kritische Phase (2)

  • Das Verhalten ändert sich

Verlust des Selbstwertgefühls, Schuldgefühle, Selbstverachtung führen häufig zu traurigen Verstimmungen,  Selbstmitleid und einem Wechsel zwischen großspurigem Benehmen und Zerknirschung.

  • Fortschreitende Isolierung

Der Kranke fühlt sich von seiner Umgebung immer weniger verstanden und isoliert sich immer mehr. Er gibt Freundschaften auf, und Freunde wenden sich von ihm ab. Häufig kommt es zum
Arbeitsplatzwechsel. Die Familie leidet zunehmend.

  • Die körperliche Abhängigkeit vom Alkohol wird deutlich

Der Stoffwechsel der Körperzellen hat sich auf den Alkohol eingestellt. Nach Trinkpausen finden sich sogenannte Entzugszeichen, die nach erneuter Alkoholaufnahme wieder verschwinden. Diebekanntesten Entzugszeichen sind: Unruhe, Ängste, traurige Verstimmungen, Gereiztheit, morgendliches Würgen, Schweißausbrüche, Händezittern und Herzbeschwerden.

  • Körperliche Folgeschäden treten auf

Es finden sich Magenschleimhautentzündungen mit Appetitlosigkeit, Leberschäden usw.; es wird eine hausärztliche oder klinische Behandlung notwendig. Auch die sexuelle Kraft kann abnehmen oder völlig verschwinden.

4. Chronische Phase (1)

  • Regelmäßiges morgendliches Trinken wird notwendig

Da die Nachtruhe eine Trinkpause darstellt, zeigen sich morgens quälende Entzugszeichen, die nur mit Alkohol beseitigt werden können. Der Kranke funktioniert nur und kann seine Aufgaben erfüllen, wenn er seinen Alkoholspiegel wieder auffüllt.

  • Tagelange Räusche kommen vor

Das zur Beseitigung der Entzugszeichen notwendige morgendliche Trinken und die dadurch ausgelösten Kontrollverluste können zu tagelangen Räuschen führen.

  • Körperlicher, seelischer und sozialer Abbau

Reichliches Trinken und häufige Trunkenheit verursachen immer deutlicher werdende körperliche Schäden, schwere seelische Störungen und zerstören Familien, die Arbeitsverhältnisse und die Beziehungen zu anderen Menschen.

  • Merkfähigkeits- und Konzentrationsstörungen stellen sich ein

Neue Eindrücke können nur schwer behalten werden. Die Konzentrationsfähigkeit nimmt ab.

4. Chronische Phase (2)

  • Bedrohliche Entzugszeichen können auftreten

Nach Trinkpausen können sich Hirnkrampfanfälle, Wahnvorstellungen, ein Delirium tremens und damit lebensbedrohliche Folgezustände einstellen.

  • Die Verträglichkeit für Alkohol nimmt ab

Bereits geringe Mengen Alkohol verursachen einen Rausch, der eines Tages vor der Beseitigung der quälenden Entzugszeichen stehen kann. Damit beherrscht der Alkohol das Denken und Leben des Kranken.

  • Körperliche und seelische Zusammenbrüche

Klinikbehandlungen werden häufiger notwendig. Verzweiflung führt nicht selten zu Selbstmordversuchen.
Körperliche Schäden und die fortschreitende Zerstörung des Gehirns führen zur Hospitalisierung und zum vorzeitigen Tod.